Fraktion begrüßt Neuauflage des Stromspar-Checks in Halle (Saale)

Eine Frau sitzt mit einem Energiesparberater an Ihrem Küchentisch, der ihr einen Flyer des Stromspar-Checks reicht

Lange bevor Energiesparen 2022 in Folge des Preisschocks zu einem gesellschaftlichen Top-Thema wurde, war Energiearmut ein verbreitetes Problem in Deutschland. 2008 entstand mit dem „Stromspar-Check“ ein Vorzeigeprojekt, bei dem als Energiesparberater*innen geschulte Langzeitarbeitslose Menschen mit niedrigem Einkommen besuchen, ihre Verbrauchssituation analysieren und neben Tipps vor allem materielle Unterstützung unter anderem in Form von Energiesparartikeln verteilen.

In Halle gab es den Stromspar-Check seit 2015 nicht mehr, weshalb die Fraktion MitBürger & Die PARTEI im letzten Jahr die Initiative ergriff und in einem Antrag forderte, dass die EVH die wesentlichen Bestandteile in eine Neuauflage ihres Energiesparprogramms „Gewusst wie!“ übernehmen solle. „Uns hat vor allem der greifbare Ansatz des Stromspar-Checks inspiriert. Durch materielle Unterstützung beim Energiesparen lassen sich – das haben alle Evaluationen gezeigt – viel größere Einsparungen erzielen, als durch reine Energiesparberatung.“, erläutert Stadträtin Regina Schöps.

Ende Dezember wurde die Fraktion dann positiv überrascht: Die EVH, das Jobcenter und das Berufsbildungswerk verkündeten die Rückkehr des Stromspar-Checks nach Halle (Saale). Getragen werde das Projekt von Jobcenter und Berufsbildungswerk, während die EVH es unterstützend begleiten und gegebenenfalls später für sich adaptieren wolle. Somit können fortan alle Hallenser*innen die Sozialleistungen oder ein Einkommen unter dem Pfändungsfreibetrag beziehen den Stromspar-Check in Anspruch nehmen und unter anderem Energiesparartikel im Wert von bis zu 70 Euro erhalten.

„Diese Meldung zeigt, dass wir mit unserem Antrag ins Schwarze getroffen haben. Dass der Stromspar-Check so kurzfristig nach Halle zurückkehrt, ist nicht nur ein großer Erfolg für uns, sondern vor allem ein großer sozialer Fortschritt für die Hallenser*innen.“, freut sich Regina Schöps. Die kommunalpolitische Begleitung des Themas sei damit aber noch nicht abgeschlossen, verdeutlicht die Sozialpolitikerin: „Wir möchten, dass die Hallenser*innen alle Vorteile des Stromspar-Checks in Anspruch nehmen können. Dazu gehören auch der Zuschuss zum Austausch alter Kühlgeräte und der Heizungscheck, die mittlerweile wichtige Bausteine des bundesweiten Stromspar-Checks geworden sind. Diese Punkte fehlen uns in den Ankündigungen bisher noch.“ Daher werde man die Umsetzung eng begleiten, auf dass sich die Situation armutsbetroffener Menschen in Halle im Jahr 2023 etwas verbessert.

Weitergehende Informationen zum Stromspar-Check in vielen verschiedenen Sprachen finden Sie hier.

 

Foto: Dietmar Gust für Stromspar-Check (stromspar-check.de)