Interaktive Patenbaum-Karte für Halle

Ausschnitt aus der Patenbaum-Karte. Ein Pin wurde angeklickt und zeigt nun die wesentlichen Infos des Baumes in der Mansfelder Straße.

STATUS

angenommen

Seit 2016 gibt es in Halle die Möglichkeit der Baumpatenschaft. Mit einer einmaligen Spende von 250 Euro können z.B. Nachbarschaftsinitiativen, Privatpersonen oder Kindergartengruppen die Patenschaft für einen Stadtbaum übernehmen. Seit 2016 wurden in Halle 25 Patenbäume (ca. 6.000 Euro) gepflanzt. Das ist vergleichsweise wenig – so konnten z.B. in Magdeburg allein im Jahr 2018 rund 250 Baumspenden (ca. 60.000 Euro) eingeworben werden.

Zahlreiche Baumpetitionen sowie Wortmeldungen im Rahmen der Einwohnerfragestunden zeigen, dass sich viele Bürger mit den Bäumen im eigenen Viertel identifizieren und sich für mehr Stadtgrün einsetzen. Dieses Engagement spiegelt sich jedoch nicht in der Anzahl der Baumpatenschaften wider.

Neben einer breiteren Öffentlichkeitsarbeit könnte auch eine bessere Kommunikation auf der Website der Stadt Halle (Saale) zur Bekanntheit des Projekts beitragen. Auf der Website der Stadt erhält man zwar einen Überblick über die Standorte der möglichen (sowie bestehenden) Baumpatenschaften. Diese Information wird allerdings in Form einer Liste unter Angabe von Standort und Baumart als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. Andere Städte hingegen stellen Baumpatenschaften auf einer interaktiven Karte dar.[1]

Digitale Karten bieten die Möglichkeit Informationen im stadträumlichen Kontext darzustellen. Die Darstellung von Baumpflanzstandorten auf einer Karte ist dabei nutzungsfreundlicher als
eine Listendarstellung. Es ist zu erwarten, dass eine Online-Karte ein größeres Potenzial zur Mobilisierung von Spendenwilligen birgt.

Daher regen wir an, das Portal Baumpatenschaften um eine interaktive Karte zu erweitern, auf der freie und umgesetzte Patenschaften dargestellt werden.

Darüber hinaus empfehlen wir das Projekt in „Baumstifter“ oder „Baumspenden“ umzutaufen, handelt es sich doch um eine einmalige Spende, mit der keine weiteren Verpflichtungen entstehen.

Als Patenschaft hingegen wird üblicherweise die freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht bezeichnet. Im Fall von Bäumen könnte das zum Beispiel bedeuten, dass die Baumscheibe gepflegt und bepflanzt sowie der Baum im Sommer gegossen wird.

Die Stadt Halle (Saale) ist deutschlandweit die Stadt mit der niedrigsten Niederschlagsmenge pro Jahr. Gerade in den Sommermonaten macht die Trockenheit den Bäumen in unserer Stadt zu schaffen. Im Paulusviertel ist eine Bürgerinitiative dahingehend aktiv geworden. Sie kümmern sich um die Bewässerung der Bäume rund um die Pauluskirche und planen ihr Engagement auf einer Website zu dokumentieren.[2] Wir regen an, dass die Stadt Halle (Saale) diese Idee aufgreift und stadtweit – losgelöst von Grünflächenpatenschaften – auch Baumpflegepatenschaften anbietet. Auch hier wäre eine Kartendarstellung der bestehenden Patenschaften sinnvoll.

Abschließend die Anregung, dass der Hinweis auf die Möglichkeit zur Sammelspende prominenter auf der Website der Stadt platziert wird. Bei einer Sammelspende sind Spenden unter 250 Euro möglich. Mehrere solche kleinere Spenden können zusammengefasst werden, um den notwendigen Spendenbetrag von 250 Euro pro Baum zu erhalten. Hier wäre z.B. auch eine stadtviertelbezogene Kampagne denkbar.

Diese Anregung wurde von der Stadtverwaltung aufgegriffen. Die interaktive Patenbaum-Karte ist seit Ende November 2019 online.[3]

[1] Berlin: berlin.de/senuvk/umwelt/stadtgruen/stadtbaeume/kampagne/de/karte/index.shtml

Leipzig: leipzig.de/freizeit-kultur-und-tourismus/parks-waelder-und-friedhoefe/spenden-und-patenschaften/baumstarke-stadt/

[2] mz-web.de/halle-saale/schnelle-hilfe-fuer-leidende-pflanzen-sorge-um-200-baeume-rund-um-die-pauluskirche-32834734

[3] baumpaten.halle.de