Maßnahmen für die Verkehrswende in Halle

Straßenbahn hält am Riebeckplatz. Ein junger Mann mit schwarzer Jacke, Jeans und Cap geht auf sie zu.

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Maßnahmen für die Verkehrswende in Halle

Um im Rahmen der Verkehrswende mehr Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr zu bewegen, muss das Angebot attraktiver werden. Aus Sicht der Fraktion MitBürger & Die PARTEI sind für Halle in den kommenden Jahren besonders vier Maßnahmen voranzutreiben.

Kostenlose Schülerbeförderung

Bereits im November 2018 hat sich die vormalige Fraktion MitBÜRGER für Halle – NEUES FORUM für die Einführung eines kostenlosen Schülertickets ausgesprochen. Der kostenlose Schülerverkehr soll einen Beitrag dazu leisten, das Mobilitätsverhalten von Heranwachsenden sowie deren Eltern auf lange Sicht zu verändern. Eine frühzeitige Heranführung an die ÖPNV-Nutzung prägt das zukünftige Mobilitätsverhalten von jungen Menschen. Anspruchsberechtigt wären gut 25.000 Schülerinnen und Schüler in der Stadt Halle (Saale).

10-Minuten-Grundtakt im Stadtgebiet

Die Erhöhung der Taktung auf allen Straßenbahnlinien zielt darauf ab, die Fahrgastzahlen deutlich zu steigern und so den Umweltverbund zu stärken. Im Jahr 2017 wurde in einer Umfrage zum halleschen Nahverkehr der 10-Minuten-Grundtakt als die mit Abstand attraktivste Maßnahme von den Bürgerinnen und Bürgern bewertet. Entscheidend ist, dass die Einführung allen Nutzergruppen zu Gute kommt. Eine engere Taktung verbessert das Preis-Leistungs-Verhältnis für Stamm- und Gelegenheitskunden und macht den ÖPNV gleichzeitig attraktiver für Selten- und Nichtkunden.
Zudem stärkt der 10-Minuten-Grundtakt nicht nur die Taktung der Linien in innerstädtischen Bereichen, sondern wirkt sich insbesondere positiv auf die hallesche Peripherie aus. Übergänge für Pendelnde aus dem Saalekreis würden nutzungsfreundlicher werden und in Verbindung mit dem Ausbau von Park & Ride-Angeboten entscheidend dazu beitragen können, dem Autoverkehr stadteinwärts Alternativen entgegenzusetzen.

365-Euro-Ticket

Die Einführung eines 365-Euro-Tickets birgt die Chance für die HAVAG, neue Stammkunden zu gewinnen. 365 Euro für ein Jahresabo entspricht genau einem Euro pro Tag und in Halle einer Preissenkung von 48%. Zur Gegenfinanzierung könnte wie in der Stadt Wien geprüft werden, ob beispielsweise die Einführung einer Abgabe für Übernachtungsgäste, einer City-Maut oder einer Mobilitätsabgabe für Arbeitgeber ab zehn Mitarbeitenden sowie die Anhebung der Gebühren für öffentliches Parken in Absprache mit dem Land Sachsen-Anhalt und eine moderate Preiserhöhung für Einzelfahrscheine und Wochenkarten möglich wären.

Klare Forderungen an Magdeburg und Berlin

In Anbetracht der öffentlichen Diskussion über die Notwendigkeit einer konsequenten Verkehrswende ist davon auszugehen, dass Bund und Land in den kommenden Jahren deutliche Verbesserungen in der Förderung von Kommunen bewirken werden. Heute beschlossene Maßnahmen zur Attraktivierung unseres ÖPNV könnten so finanziell zu stemmen sein werden.
Der Bund sowie das Land Sachsen-Anhalt sind angehalten, ihre Finanzierungsinstrumente zu überarbeiten und deutlich mehr Geld in die kommunale ÖPNV-Infrastruktur zu investieren. Nur so kann die Verkehrswende in Deutschland gelingen. Hier muss die Stadt Halle (Saale) deutliche Signale in die oberen politischen Ebenen senden und gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindebund an sinnvollen Lösungen arbeiten.

Diese Initiative auf dem Bürgerinfoportal der Stadt Halle (Saale) einsehen