Vorschlag zur kreativen Zwischennutzung bereits fertiggestellter Abschnitte der Schmeerstraße

Eine Großbaustelle der Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) sorgt derzeit in der Schmeerstraße und in der Rannischen Straße für sehr beengte Verhältnisse auf den Gehwegen. Grund dafür ist die komplette Erneuerung der Gleisanlagen zwischen Marktplatz und Großer Berlin. Seit Mitte Juli wird hier mit Hochdruck gearbeitet, noch bis zum Ferienende sollen die Arbeiten andauern. Mittlerweile liegen die neuen Gleise komplett. Auf der Ostseite ist bereits das Pflaster verlegt.

Dabei nehmen die auf den Straßenborden platzierten Baustellenabsperrungen noch einmal gut 40 Zentimeter von den ohnehin schon schmalen Gehwegen weg. Das hat zur Folge, dass der wegen der Corona-Pandemie gebotene räumliche Abstand zwischen Passanten an manchen Stellen nicht eingehalten werden kann.

Um hier für Entspannung zu sorgen, schlägt die Fraktion MitBürger & Die PARTEI vor, dass bereits fertiggestellte Straßenabschnitte schrittweise für Fußgänger freigegeben werden. Die so entstehenden Freiräume könnten auch von Gastronomen für Freisitze sowie von den vielen kleinen Ladengeschäften für ihre Auslagen genutzt werden. Zudem könnten so zusätzliche Querungsmöglichkeiten geschaffen werden. Bislang gibt es auf einer Länge von knapp 400 Metern nur eine Stelle, an der die Straßenseite gewechselt werden kann.

Stadträtin Dörte Jacobi spinnt die Idee weiter: „Vielleicht wäre ja zum Ende der Ferien eine Aktionswoche denkbar, bei der Straßenabschnitte temporär in Fußgängerinseln umgewandelt werden?! Sonntagsfrühstück auf der Straße mit den Nachbarn von gegenüber, ein Badminton-Spiel nach der Arbeit, ein Straßenflohmarkt. Das wären nur einige Ideen, wie man diese Fläche bespielen könnte, bevor mit Beginn des neuen Schuljahres an dieser Stelle wieder die Straßenbahnen den Takt des Stadtlebens angeben.“

Die Fraktion MitBürger & Die PARTEI plädiert für mehr Experimente im Stadtraum. „Eine Aktion wie diese wäre eine gute Gelegenheit zu schauen, wie ein solcher Möglichkeitsraum von den Menschen in unserer Stadt und besonders von Anwohnern sowie ansässigen Gastronomen und Händlern angenommen werden würde“, so Jacobi.